Rückenschmerz: gestern – heute – morgen
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2024 für eine bessere Versorgung von Schmerzpatienten
Berlin, 06.02.2024. Vom 12. – 16. März findet online der Deutsche Schmerz- und Palliativtag 2024 statt. “Rückenschmerz: gestern – heute – morgen“ ist der diesjährige Kongressschwerpunkt. Der unzureichenden Versorgungslage dieser und weiterer Schmerzindikationen widmet sich das Gesundheitspolitische Symposium am Samstag, den 16. März. Weitere Highlights des vielseitigen Programms sind der Exzellenzvortrag „Geschlechtersensitive Schmerzmedizin – Neue Chancen?“ zum Kongressauftakt von Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer sowie die Verleihung des Deutschen Schmerzpreises 2024.
Den etwa vier Millionen Menschen mit schwersten chronischen Schmerzen in Deutschland stehen weniger als 1.200 qualifizierte Schmerztherapeuten gegenüber. Folglich erhalten die meisten dieser Patienten keine spezialisierte Behandlung. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) fordert daher von den politisch Verantwortlichen sowie von der ärztlichen Selbstverwaltung drastische Veränderungen – z. B. in der Bedarfsplanung und der Nachwuchsförderung. Zum Ausklang des Deutschen Schmerz- und Palliativtags findet am 16. März von 12:00 – 13:30 Uhr ein parteiübergreifendes Gesundheitspolitisches Symposium mit dem Titel „Schmerzmedizinische Versorgung in Gefahr!“ statt, um diese drängenden Themen mit Vertretern des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestags zu diskutieren.
Unzureichende Bedarfsplanung schadet Betroffenen und der Volkswirtschaft Für die Nachbesetzung schmerzmedizinischer Arztsitze existiert derzeit keine Bedarfsplanung. Grund ist unter anderem der fehlende Facharzt für Schmerzmedizin. Da es auch an der Förderung des schmerzmedizinischen Nachwuchses mangelt und gleichzeitig altersbedingt in Kürze zahlreiche Schmerzzentren und Schmerzpraxen schließen werden,
erhalten Betroffene immer seltener oder später eine angemessene Behandlung. Die unzureichende und zu späte Versorgung akuter Schmerzen begünstigt deren Chronifizierung und erhöht die Belastung der Betroffenen. Schmerzbedingte Arbeitsunfähigkeitstage nehmen folglich zu und es entsteht ein erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden.
Zusätzliche Einschnitte befürchtet die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin im Zusammenhang mit dem Krankenhaustransparenzgesetz, das dazu führen könnte, dass weitere stationäre schmerzmedizinische Einrichtungen geschlossen werden. Dabei wird der Stellenwert der Schmerzmedizin enorm unterschätzt. So kommt es in Deutschland zu zahlreichen Operationen, besonders am Rücken, deren Indikation bei einem strukturierten Zweitmeinungsverfahren nicht bestätigt würden. 1 „Hier sollte vor jedem Eingriff eine schmerzmedizinische Expertise eingeholt werden“, so die Forderung von Dr. Johannes Horlemann, Präsident der DGS. Gleichzeitig müsse die Schmerzmedizin besser vergütet werden, um sie für den ärztlichen Nachwuchs attraktiver zu machen.
DGS lädt zur Diskussion der aktuellen Lage und möglicher Lösungswege ein
Die Qualität der Versorgung von Patienten mit schweren chronischen Schmerzen zu verbessern, ist das Hauptanliegen der DGS. Gemeinsam mit Vertretern der im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien wollen die Vertreter der DGS daher beim Gesundheitspolitischen Symposium den Versorgungsnotstand diskutieren und Lösungswege aufzeigen.
Fortbildung soll Versorgung verbessern
Auch die vielseitigen Fortbildungsangebote beim Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2024 sollen die schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland verbessern, indem sie Ärztinnen und Ärzte befähigen, optimale Behandlungsentscheidungen zu treffen. Ein Highlight des Kongresses ist der Exzellenzvortrag „Geschlechtersensitive Schmerzmedizin – Neue Chancen?“ von Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer der Klinik für Radiologie Münster, der am 12. März von 17:15 bis 18:00 Uhr stattfindet. Darüber hinaus trägt auch in diesem Jahr eine virtuelle Poster-Plattform mit neusten wissenschaftlichen Arbeiten verschiedener Fachdisziplinen zum Wissenstransfer bei.
Kongress-Highlights (Programmänderungen vorbehalten)
Thema | Termin | Uhrzeit |
Exzellenzvortrag „Geschlechtersensible | Dienstag, 12. März | 17:15 – 18:00 Uhr |
Symposium Rückenschmerz und Rheuma | Dienstag, 12. März | 18:15 – 19:45 Uhr |
Schmerzmedizin für Frauen − Symposium | Dienstag, 12. März | 18:15 – 19:45 Uhr |
Untersuchungstechniken des Rückens: | Dienstag bis Samstag | |
Seminar Muskelschmerz und | Mittwoch, 13. März | 20:00 – 21:00 Uhr |
Elektrotherape bei Rückenschmerz – Spinal | Mittwoch, 13. März | 17:00 – 18:30 Uhr |
Osteopathie und Schmerz – Symposium der | Donnerstag, 14 März | 17:00 – 18:30 Uhr |
Verleihung des Deutschen Schmerzpreises | Samstag, 16. März | 08:30 – 9:00 Uhr |
Gesundheitspolitisches Symposium | Samstag, 16. März | 12:00 – 13:30 Uhr |
Steckbrief Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2024 – ONLINE
Thema: Individualisierung statt Standardisierung – Schwerpunkt: Rückenschmerz: gestern – heute – morgen
Termin: 12. bis 16. März 2024 Ort: Der Kongress findet online statt.
Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
Anmeldung: https://interplan.eventsair.com/hhschmerz24/herzlich-willkommen/Site/Register
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) ist mit rund 4.000 Mitgliedern und 120 Schmerzzentren die führende Fachgesellschaft zur Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. In enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Schmerzliga e. V. ist es ihr vorrangiges Ziel, die Lebensqualität dieser Menschen zu verbessern – durch eine bessere Diagnostik und eine am Lebensalltag des Patienten orientierte Therapie. Dafür arbeiten die Mitglieder der DGS tagtäglich in ärztlichen Praxen, Kliniken, Schmerzzentren, Apotheken, physiotherapeutischen und psychotherapeutischen Einrichtungen interdisziplinär zusammen. Der von der DGS gestaltete jährlich stattfindende Deutsche Schmerz- und Palliativtag zählt seit 1989 auch international zu den wichtigen Fachveranstaltungen und Dialogforen. Aktuell versorgen etwa 1.321 ambulant tätige Schmerzmediziner die zunehmende Zahl an Patienten. Für eine flächendeckende Versorgung der rund 3,9 Millionen schwerstgradig Schmerzkranken wären mindestens 10.000 ausgebildete Schmerzmediziner nötig. Um eine bessere Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen zu erreichen, fordert die DGS ganzheitliche und bedürfnisorientierte Strukturen – ambulant wie stationär – sowie eine grundlegende Neuorientierung der Bedarfsplanung.
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